The Night is Young: Ihr Guide zum Nachtleben in Mailand

The Night is Young: Ihr Guide zum Nachtleben in Mailand

Mailand ist nicht nur Mode und Design. Wenn die Sonne untergeht, erwacht eine andere Stadt - laut, lebendig und voller Überraschungen. Wer denkt, italienisches Nachtleben beginnt mit einem Aperitivo und endet mit einem Espresso, irrt sich. In Mailand geht die Nacht erst richtig los, wenn andere Städte schon schlafen. Und es gibt mehr als nur Clubs und Bars - es gibt ganze Viertel mit eigenem Charakter, jede Nacht mit anderer Stimmung.

Was macht das Nachtleben in Mailand wirklich aus?

Es ist nicht die Anzahl der Clubs, die zählt - es ist die Vielfalt. In Mailand gibt es keine einheitliche Nacht. Es gibt elegante Rooftop-Bars in der Nähe des Doms, wo Business-Leute mit Designer-Kleidung ihren Aperol Spritz trinken. Und dann gibt es die versteckten Jazz-Keller unter der Brera, wo der Sound so tief ist, dass man ihn in der Brust spürt. Und da sind noch die Underground-Clubs im Navigli-Viertel, wo bis 6 Uhr morgens House-Musik aus Lautsprechern dröhnt, die aus dem Jahr 2003 stammen.

Ein Abend in Mailand beginnt oft mit dem Aperitivo. Das ist kein Drink - das ist eine Kultur. Ab 19 Uhr öffnen die Bars ihre Türen und bieten nicht nur Gin Tonic oder Prosecco, sondern auch ein Buffet mit Snacks: von Oliven und Salami bis zu warmen Risotto-Bällchen. Und das alles für den Preis eines Getränks. In der Porta Venezia oder im Brera-Viertel ist das Aperitivo so gut wie eine Mahlzeit. Du zahlst 12 Euro - und isst wie ein König.

Die besten Viertel für jede Art von Nacht

  • Navigli: Der Kanal-Viertel mit seinen alten Booten und bunt bemalten Fassaden ist der Hotspot für junge Leute. Hier gibt es mehr Bars als in jedem anderen Viertel. Die meisten haben Terrassen direkt am Wasser. Am Freitag und Samstag wird es eng - aber das ist Teil des Spaßes. Besuche den Bar Basso - er ist berühmt für seinen Original-Aperol Spritz, der seit 1950 genauso gemacht wird.
  • Brera: Wer Kunst und Stimmung liebt, kommt hierher. Die Straßen sind schmal, die Lichter gedimmt. Die Bars hier sind klein, aber fein. Der Bar Basso ist hier auch zu finden, aber auch der Bar Bepi ist ein Geheimtipp. Hier wird nicht nur getrunken - hier wird diskutiert. Über Kunst, Politik, Filme. Oder einfach nur über den letzten Zug.
  • Porta Romana: Hier treffen sich die Künstler, Musiker und Exzentriker. Die Clubs sind weniger bekannt, aber authentischer. Der Alcatraz ist ein Klassiker - ein ehemaliges Krankenhaus, jetzt ein Club mit Live-Musik, Art-Installations und einer Bar, die bis 7 Uhr morgens offen hat.
  • Corso Como: Wer etwas Elegantes sucht, kommt hierher. Das Corso Como 10 ist kein Club - es ist eine Institution. Ein Loft mit Restaurant, Bar und Musikraum. Hier spielen internationale DJs, und die Menge ist stilvoll, aber nicht snobistisch. Der Eintritt ist oft frei - bis 23 Uhr.
  • Torre Della Madonnina: Für die, die auf der Suche nach einem Blick über die Stadt sind. Die Rooftop-Bars hier bieten Panoramablicke auf den Dom und die Skyline. Der Terrazza Aperol ist der beliebteste - und der teuerste. Ein Aperol Spritz kostet hier 18 Euro. Aber der Blick? Unvergleichlich.

Clubs, die du nicht verpassen solltest

Mailand hat mehr als 150 Clubs. Aber nur ein paar sind wirklich unvergesslich.

  • La Scala Club: Nein, nicht das Opernhaus. Dieser Club liegt unter der Oper. Jazz, Soul, Funk - live. Keine DJs. Nur echte Musiker. Der Eintritt ist 15 Euro, aber du bekommst einen Platz, der wie ein Privatzimmer wirkt. Reservierungen sind Pflicht - und du musst dich gut anziehen.
  • Magazzini Generali: Ein ehemaliges Lagerhaus, jetzt ein riesiger Clubkomplex mit mehreren Räumen. Hier spielt House, Techno, Disco. Die Wände sind aus Beton, die Lichter grell, die Musik laut. Es ist nicht für jeden - aber wenn du es magst, wirst du hier bis zum Morgengrauen bleiben.
  • San Siro Club: Kein Stadion. Ein kleiner Club direkt neben dem Stadion. Wer Fußball liebt, kommt hierher. Die Mischung aus italienischem Pop und internationaler Elektro-Musik ist perfekt für einen Abend nach einem Spiel. Die Bar hat eine eigene Brauerei - und das Bier schmeckt besser als in jedem anderen Club der Stadt.
Intensive Tanzszene im industrialen Club Magazzini Generali mit Neonlichtern und tanzenden Menschen.

Wann ist die beste Zeit, um auszugehen?

Italiener gehen spät aus. Sehr spät. Um 22 Uhr ist es noch früh. Um 23 Uhr beginnt der richtige Ansturm. Die meisten Clubs öffnen erst um 23:30 Uhr. Und sie sind erst ab 1 Uhr voll. Die echten Nachteulen kommen zwischen 2 und 3 Uhr. Und die, die wirklich wissen, wie man eine Nacht in Mailand macht, gehen erst um 5 Uhr nach Hause - wenn die Sonne aufgeht und die Straßen leer sind.

Der beste Tag? Freitag und Samstag. Aber auch Mittwoch und Donnerstag haben ihre Reize. Dann sind die Clubs weniger voll, die Preise niedriger, und die Stimmung lockerer. In den Sommermonaten gibt es sogar Open-Air-Veranstaltungen entlang der Kanäle von Navigli - mit Musik, Essen und Lichtern. Das ist Mailand, wie es sich selbst liebt.

Was du wissen musst, bevor du losgehst

  • Dresscode: In vielen Clubs ist ein ordentliches Outfit Pflicht. Keine Flip-Flops, keine Sportkleidung. Ein Hemd, eine Jeans, Schuhe - das reicht. In den teureren Clubs wie Corso Como 10 wird ein Jackett erwartet.
  • Eintritt: Viele Clubs haben keinen Eintritt vor 23:30 Uhr. Danach kostet er zwischen 10 und 25 Euro. Manche Clubs verlangen eine Reservierung - besonders am Wochenende.
  • Transport: Die U-Bahn fährt bis 1 Uhr. Danach musst du auf Taxis oder Fahrdienste wie Uber oder Free Now zurückgreifen. Ein Taxi von Navigli ins Zentrum kostet etwa 15 Euro. Und du solltest immer Bargeld dabei haben - viele kleine Bars akzeptieren keine Karte.
  • Sicherheit: Mailand ist sicher - aber wie in jeder großen Stadt: Achte auf deine Sachen. Diebe arbeiten oft in Gruppen, besonders in den vollgepackten Bars. Trage keinen Rucksack - eine kleine Umhängetasche reicht.
Ruhe auf der Dachterrasse von Corso Como 10 bei Morgendämmerung mit Blick auf den Mailänder Dom.

Was du nicht tun solltest

Einige Fehler machen Touristen immer wieder - und sie kosten nicht nur Geld, sondern auch den Spaß.

  • Nicht in den Haupttouristenzentren ausgehen: Der Platz Duomo ist schön - aber nachts ist er voller Betrunkener und Taschendiebe. Gehe lieber in die Viertel, wo die Einheimischen hingehen.
  • Nicht mit einer Gruppe von 10 Leuten auftauchen: Viele Clubs haben eine maximale Gruppengröße von 4-6 Personen. Größere Gruppen werden oft nicht reingelassen - oder müssen warten, bis sich jemand freimacht.
  • Nicht nach 3 Uhr morgens in eine Bar gehen: Die meisten Bars schließen dann. Wenn du nach 3 Uhr noch etwas trinken willst, musst du einen der wenigen 24-Stunden-Clubs finden - und die sind rar.

Die ultimative Nacht in Mailand - Schritt für Schritt

  1. Um 19 Uhr: Aperitivo in der Brera. Prosecco und ein kleines Buffet. Setz dich an die Straßenecke und beobachte die Leute.
  2. Um 21:30 Uhr: Spaziergang durch Navigli. Schau dir die Lichter an, trink einen Spritz an einem Kanal.
  3. Um 23:30 Uhr: Gehe zum Magazzini Generali. Tanze bis du schwitzt.
  4. Um 2:30 Uhr: Gehe zum Alcatraz. Höre Live-Musik, trink ein Bier aus der eigenen Brauerei.
  5. Um 4:30 Uhr: Gehe zu Corso Como 10. Setz dich auf die Terrasse. Schau auf die Stadt. Trink einen Espresso. Und denk daran: die Nacht ist jung - und Mailand schläft nie.

Ist das Nachtleben in Mailand teuer?

Es hängt davon ab, wo du hingeht. Ein Aperitivo in der Brera kostet 12 Euro - und du bekommst Essen dazu. In einem Rooftop-Club wie Terrazza Aperol zahlt du 18 Euro für einen Drink. Clubs verlangen meist 10-25 Euro Eintritt. Aber du kannst auch günstig ausgehen: in den kleinen Bars von Navigli oder am Mittwoch, wenn viele Clubs kostenlos sind.

Wann ist die beste Jahreszeit für das Nachtleben in Mailand?

Von Mai bis September ist die Nacht am lebendigsten. Die Open-Air-Clubs und Terrassen sind geöffnet, und die Stimmung ist lockerer. Aber auch im Winter ist Mailand aktiv - die Clubs sind dann meist weniger voll, und die Atmosphäre ist intimer. Wenn du echte Nachteulen liebst, ist der Winter sogar besser.

Kann ich ohne Reservierung in einen Club gehen?

In den meisten kleinen Bars ja - aber in den großen Clubs wie La Scala Club oder Corso Como 10 nicht. Vor allem am Wochenende ist eine Reservierung nötig. Du kannst online buchen oder einfach anrufen. Viele Clubs haben eine WhatsApp-Nummer für Reservierungen - frag einfach nach.

Gibt es Clubs, die nur für Einheimische sind?

Nicht offiziell - aber manche Clubs fühlen sich wie Heimathafen für Einheimische an. Der Alcatraz, der Bar Bepi oder der San Siro Club sind weniger touristisch. Wenn du dich dort wohlfühlst, bist du willkommen. Die Einheimischen erkennen Touristen - aber sie respektieren, wer sich anpasst.

Wie ist die Sicherheit in den Nachtklubs?

Mailand ist sicherer als viele andere europäische Städte. Aber wie überall: Pass auf deine Tasche auf. Trage keinen Rucksack, halte dein Handy fest, und vermeide große Gruppen. Die Polizei patrouilliert in den Hauptvierteln - besonders in Navigli und Brera. Wenn du dich unsicher fühlst, geh zu einer anderen Bar. Es gibt viele Orte - du musst nicht an einem Ort bleiben.

Die Nacht in Mailand ist kein Event - sie ist eine Erfahrung. Sie braucht keine Werbung. Sie braucht nur dich. Geh hinaus. Trink langsam. Tanze, wenn du willst. Sprich mit Fremden. Lass dich überraschen. Denn in Mailand schläft die Stadt nie - und die besten Momente passieren, wenn du denkst, es sei vorbei.