Ihr Wochenendführer zu den besten Nightlife-Orten in London

Ihr Wochenendführer zu den besten Nightlife-Orten in London

London hat kein „einfaches“ Nachtleben. Es hat Dutzende. Von versteckten Speakeasys bis zu riesigen Clubs, die bis zum Morgengrauen brüllen - es gibt für jeden etwas. Wenn du am Freitagabend ankommt und am Sonntagmorgen noch auf den Beinen sein willst, hier ist, was wirklich funktioniert - ohne Touristenfallen, ohne überhitzte Promi-Clubs und ohne drei Stunden Wartezeit an der Tür.

Shoreditch: Der echte Pulse der Stadt

Shoreditch ist nicht mehr nur ein Trendviertel. Es ist das Herzstück des Londoner Nachtlebens. Hier findest du keine standardisierten Cocktailbars mit Namen wie „The Velvet Rabbit“. Hier findest du Tea Room, eine kleine, unauffällige Bar mit nur 30 Plätzen, wo der Barmann dir nach drei Sätzen einen Drink mixt, der noch nie auf einer Karte stand. Oder The Old Blue Last, ein ehemaliger Werkstatt-Raum mit Live-Musik, die oft von unbekannten Bands gespielt wird - und oft besser ist als alles, was du auf Spotify hörst.

Wenn du dich für Musik interessierst, gehe nicht nach „Kensington“ oder „Soho“ - geh nach Rich Mix. Ein kleiner, von der Community getragener Ort, der Hip-Hop, Jazz, Afrobeat und experimentelle Sounds unter einem Dach vereint. Die Eintrittspreise liegen zwischen 5 und 10 Pfund. Keine VIP-Abteilung. Keine Dresscode-Regeln. Nur echte Musik und Leute, die wirklich da sind.

Soho: Wo die Geschichte lebt

Soho ist nicht mehr so wild wie in den 90ern, aber es hat immer noch seine Geheimnisse. Der French House an der Soho Street ist ein Mythos. Ein kleiner Pub, der seit 1971 jeden Freitagabend bis Sonntagmorgen voll ist - mit DJs, die Vinyl spielen, und einer Mischung aus Künstlern, Rentnern, Touristen und Einheimischen, die alle denselben Song mitsingen. Die Bar hat keine Menükarte. Du bestellst einfach: „Pint, bitte.“

Wenn du mehr als nur Bier willst, gehe zu Bar Termini. Eine römische Bar, die sich wie ein kleiner Ort in Rom anfühlt - mit Marmor, echten Espresso-Maschinen und einem Barmann, der dich nach fünf Minuten kennt. Es ist teurer als sonst, aber es ist der einzige Ort in London, wo du einen richtigen Aperol Spritz bekommst, der nicht aus der Flasche kommt.

Camden: Rock, Reggae und Rhythmus

Camden ist kein Ort für High-End-Clubs. Es ist ein Ort für Menschen, die nicht aufgegeben haben. Die Electric Ballroom hat seit 1979 Bands wie The Clash, Oasis und Arctic Monkeys auf der Bühne gesehen. Heute spielt hier noch immer jemand, der noch nie auf Spotify war - und du wirst ihn lieben.

Am Samstagabend ist die Camden Lock Market voller kleiner Bars, die auf Booten und Containern sitzen. Probiere Camden Town Brewery - sie haben ihren eigenen Biergarten direkt am Kanal. Die Biere kosten 5 Pfund, und du kannst sie mit einem Burger aus dem Nachbarstand essen, während du aufs Wasser schaust. Es ist nicht glamourös. Es ist perfekt.

Ein überfüllter Pub in Soho mit Menschen, die bei Vinyl-Musik mitsingen, goldene Lichter und leere Biergläser.

Mayfair & Marylebone: Die elegante Alternative

Du willst kein Gedränge? Keine Bass-Schläge bis 4 Uhr morgens? Dann geh nach The Connaught Bar in Mayfair. Es ist eine der besten Cocktailbars der Welt - laut „World’s 50 Best Bars“ 2024. Der Mixologe kennt deinen Namen, bevor du ihn fragst. Die Drinks sind kunstvoll, aber nicht überladen. Ein Gin-Tonic hier kostet 22 Pfund - aber du trinkst nicht nur einen Drink. Du trinkst eine Geschichte.

Ein wenig weiter, in Marylebone, findest du The Blind Pig. Ein versteckter Ort hinter einer Buchhandlung. Du musst eine Tür öffnen, die wie eine alte Bibliothekstür aussieht. Drinnen: Jazz, Dim Sum und ein bisschen Magie. Die Musik spielt leise. Die Stimmung ist warm. Es ist der perfekte Ort, um einen Abend zu beenden - oder zu beginnen.

Was du vermeiden solltest

Vermeide “The London Eye Club” oder “Buddha Bar London”. Sie sind für Touristen gemacht. Die Musik ist vorhersehbar. Die Preise sind dreimal so hoch wie in echten Orten. Und die Leute? Sie sind da, weil sie ein Selfie brauchen - nicht weil sie feiern wollen.

Auch die großen Ketten wie Hooters oder Wagamama Bars sind keine echte Nachtleben-Erfahrung. Sie sind Nischen, keine Kultur. London hat zu viel zu bieten, als dass du Zeit mit diesen Orten verschwenden solltest.

Die besten Nightlife-Tipps für das Wochenende

  • Gehe nie ohne Reservierung in einen Club - selbst wenn du „einfach so“ reinwillst. Viele kleine Bars nehmen nur 20 Leute auf.
  • Trage keine Turnschuhe in Shoreditch oder Soho. Es ist kein Sportevent. Ein einfaches Paar Schuhe reicht - aber keine Flip-Flops.
  • Der U-Bahn-Verkehr hört um 0:30 Uhr auf. Danach gibt es nur noch Night Tube - und die fährt nur an Freitag- und Samstagabenden. Plan deine Rückfahrt.
  • Trinkwasser ist kostenlos - aber nur in echten Pubs. In Clubs bekommst du es nur, wenn du es extra bestellst - und dann kostet es 4 Pfund.
  • Wenn du nach 2 Uhr morgens noch unterwegs bist: Geh zu Waffle & Co. in Camden. Die Waffeln sind knusprig, die Schokolade flüssig, und die Angestellten schauen nicht auf die Uhr.
Eine versteckte Jazz-Bar hinter einer Bibliothekstür, mit sanftem Licht, dampfenden Getränken und schwebender Musik.

Was du unbedingt probieren musst

  • Ein Whisky Sour im Bar Termini - mit echtem Eiweiß und Zitrone, die frisch gepresst wird.
  • Ein Guinness im French House - serviert in einem alten Glas, das seit 1980 nicht gewaschen wurde (und das ist gut so).
  • Ein Matcha Latte im Tea Room - nein, nicht wie in Starbucks. Hier wird er mit echtem japanischem Matcha und Honig gemacht.
  • Ein London Fog im Blind Pig - Earl Grey, Vanille, Milchschaum. Der perfekte Übergang von Nacht zu Morgen.

Wann ist die beste Zeit?

Freitagabend ist voll - aber nicht chaotisch. Samstag ist der Höhepunkt - aber die besten Orte sind ab 22 Uhr voll. Sonntag ist der Geheimtipp: Viele Bars haben bis 3 Uhr geöffnet, und die Preise sind niedriger. Die Leute sind entspannter. Die Musik ist besser. Und du hast die Chance, mit echten Londonern zu reden - nicht mit Touristen, die nur Fotos machen.

Ist London nachts sicher?

Ja - aber wie in jeder großen Stadt: Achte auf deine Umgebung. Die meisten Vorfälle passieren in abgelegenen Straßen nach 3 Uhr morgens. Bleib in den belebten Vierteln wie Soho, Shoreditch oder Camden. Nutze den Night Tube oder einen vertrauenswürdigen Taxi-Service wie Uber oder Bolt. Trage keinen großen Geldbeutel und kein teures Handy sichtbar.

Wie viel Geld sollte ich für ein Wochenende ausgeben?

Wenn du nur in kleinen Bars bist und nicht in teuren Clubs, reichen 50 bis 70 Pfund pro Person. Ein Drink kostet 6-10 Pfund, ein Essen 12-18 Pfund. Wenn du in einem der Top-Clubs wie The Connaught Bar bist, kannst du leicht 150 Pfund ausgeben - aber du bekommst auch eine Erfahrung, die du nicht vergisst.

Gibt es in London noch echte Underground-Clubs?

Ja - aber sie sind schwer zu finden. Sie haben keine Website, keine Social-Media-Präsenz und keine offizielle Öffnungszeit. Die besten Orte bekommst du durch lokale Freunde, Instagram-Gruppen wie „London Underground Nights“ oder einfach, indem du jemanden fragst, der dort war. Ein Tipp: Gehe nach Printworks - ein ehemaliger Druckerei-Raum in Deptford, der jetzt für Partys genutzt wird. Die Musik ist elektronisch, die Lichter sind minimalistisch, und die Leute tanzen, als wäre es das letzte Mal.

Welche Bar hat die längste Öffnungszeit?

Die French House in Soho hat keine offizielle Schließzeit - sie bleibt offen, bis der letzte Gast geht. Manchmal ist das um 6 Uhr morgens, manchmal erst um 8. Die Bar hat kein Schloss. Die Tür bleibt offen, solange jemand da ist. Es ist der einzige Ort in London, wo du wirklich nie gehen musst - du kannst einfach bleiben.

Kann ich ohne Reservierung in einen Club rein?

Möglich - aber riskant. In großen Clubs wie Fabric oder Ministry of Sound ist es fast unmöglich, ohne Reservierung reinzukommen. In kleineren Orten wie The Old Blue Last oder The Connaught Bar ist es oft möglich - besonders wenn du vor 23 Uhr kommst. Aber: Wenn du wirklich etwas Besonderes erleben willst, reservierst du. Es ist der Unterschied zwischen einer guten und einer unvergesslichen Nacht.

Was du als Nächstes tun kannst

Wenn du das Wochenende voll ausgenutzt hast, probiere am Montagmorgen The Coffee Shop in Shoreditch. Sie haben den besten Kaffee der Stadt - und die Leute, die dort arbeiten, wissen, wo du am Freitag warst. Sie sagen nichts. Aber sie lächeln. Und das ist mehr als alles, was du in einem Touristenführer lesen wirst.