Die besten Live-Musik-Veranstaltungsorte für einen Abend in London

Die besten Live-Musik-Veranstaltungsorte für einen Abend in London

London ist eine der lebendigsten Städte der Welt, wenn es um Live-Musik geht. Egal ob du nach einem fetzigen Rockkonzert suchst, in einem intimen Jazzkeller abtauchen willst oder dich von elektronischen Beats treiben lässt - die Stadt hat für jeden Geschmack den richtigen Ort. Aber nicht jeder Club, der als „Musikvenue“ beworben wird, lohnt sich wirklich. Einige sind überlaufen, andere haben schlechten Klang oder hohe Eintrittspreise. Hier sind die Orte, die wirklich zählen - die Orte, wo die Musik lebt und die Menschen sich erinnern, was ein echter Abend ausmacht.

Shepherd’s Bush Empire

Das Shepherd’s Bush Empire ist kein gewöhnlicher Saal. Es ist eine ehemalige Vaudeville-Bühne aus dem Jahr 1903, die heute zu den besten Konzertlocations Großbritanniens zählt. Die Akustik ist hervorragend, die Sitzplätze sind bequem, und der Blick vom Balkon auf die Bühne ist atemberaubend. Hier spielen seit Jahren die Großen: Radiohead, Adele, Arctic Monkeys, und auch weniger bekannte Künstler finden hier ihren Durchbruch. Der Eintritt liegt meist zwischen 25 und 50 Pfund, je nach Künstler. Der Ort ist leicht mit der U-Bahn zu erreichen (Station: Shepherd’s Bush Market, Circle und Hammersmith & City Line). Wenn du ein Konzert suchst, das sich anfühlt wie ein Ereignis - nicht nur ein Auftritt -, dann komm hierher.

Camden Assembly

Camden ist berühmt für seine Musikszene, aber viele Clubs in der Gegend sind touristisch überlaufen und bieten nur Standard-Acts. Die Camden Assembly dagegen ist der geheime Tipp. Früher hieß sie The Barfly, und seit der Renovierung 2021 ist sie noch besser geworden. Die Bühne ist klein, die Decke niedrig, und die Lautstärke ist perfekt - du spürst den Bass in deiner Brust. Hier treten oft aufstrebende Indie-Bands auf, bevor sie große Hallen füllen. Bands wie Wet Leg und The 1975 haben hier vor Jahren gespielt. Der Eintritt kostet selten mehr als 15 Pfund, und manchmal gibt es sogar kostenlose Eintritte für Studenten. Der Ort ist nicht groß, also komm früh - oft steht die Schlange schon um 18 Uhr vor der Tür.

Jazz Café

Wenn du Jazz, Soul oder Funk liebst, dann ist das Jazz Café in Camden dein Zuhause. Es ist kein Ort, an dem du nur hingehst, um zu trinken - hier geht es um die Musik. Die Bühne ist eng, die Lichter gedimmt, und die Zuhörer sind still, wenn der Saxofonist beginnt. Du findest hier nicht nur klassische Jazz-Abende, sondern auch Live-Set mit Neo-Soul-Künstlern wie Sampa the Great oder elektronisch angehauchtem Jazz von Nubya Garcia. Die Getränke sind nicht billig, aber die Atmosphäre macht es wett. Die Location ist auch perfekt für ein Date - intimer geht es kaum. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag ab 19 Uhr. Reservierungen sind nicht nötig, aber du solltest vor 20 Uhr da sein, wenn du einen guten Platz willst.

O2 Academy Brixton

Die Brixton Academy ist eine Ikone. Seit den 1980er-Jahren ist sie der Ort, an dem Bands ihren Durchbruch feiern - und Fans ihre Erinnerungen machen. Die Architektur ist beeindruckend: eine ehemalige Kino- und Theaterhalle mit goldenen Verzierungen und einer riesigen Kuppel. Die Akustik ist perfekt für Rock, Metal und Hip-Hop. Du findest hier alles - von Metallica bis zu Stormzy. Der Saal fasst knapp 5.000 Menschen, aber es fühlt sich nie überfüllt an, weil die Anlage gut geplant ist. Tickets kosten zwischen 30 und 80 Pfund, je nach Künstler. Der U-Bahn-Halt (Brixton, Victoria Line) ist direkt vor der Tür. Wenn du eine Nacht mit echter Energie willst, dann ist das hier der Ort.

Intimes Indie-Konzert in einem kleinen Club mit niedriger Decke und energiegeladener Menge.

Ronnie Scott’s Jazz Club

Wenn du echte Jazz-Tradition suchst, dann führt kein Weg an Ronnie Scott’s vorbei. Gegründet 1959 von dem Saxofonisten Ronnie Scott selbst, ist es der älteste und renommierteste Jazzclub der Welt. Hier haben Miles Davis, Ella Fitzgerald und John Coltrane gespielt. Heute spielen hier noch immer Weltklasse-Musiker - oft aus den USA, aber auch britische Stars wie Courtney Pine oder Zoe Rahman. Der Eintritt liegt zwischen 25 und 50 Pfund, und es gibt einen Mindestverzehr von 15 Pfund pro Person. Die Tische sind klein, die Stühle unbequem, aber das spielt keine Rolle. Hier geht es nicht um Komfort - es geht um die Musik. Reservierungen sind Pflicht. Du kannst sie online machen, aber vergiss nicht: die besten Plätze sind innerhalb von Minuten vergriffen. Komme nicht zu spät - der erste Set beginnt um 20:30 Uhr, und der Club schließt um 1:30 Uhr.

Electric Ballroom

Das Electric Ballroom in Camden ist der Ort, an dem die Alternative lebt. Hier spielen Punk-, Goth- und Indie-Rock-Bands, die sonst nirgendwo eine Bühne finden. Die Wand ist mit Graffiti bedeckt, die Decke ist niedrig, und die Luft ist immer voller Schweiß und Energie. Die Bühne ist klein, aber die Leute tanzen wie verrückt. Du findest hier auch Konzerte mit Cover-Bands, die 80er-Jahre-Hits neu interpretieren - und manchmal sogar Karaoke-Nächte mit Live-Band. Der Eintritt ist meist unter 15 Pfund, und manchmal gibt es sogar freien Eintritt, wenn du vor 21 Uhr kommst. Es ist kein Ort für Feinschmecker - es ist ein Ort für Leute, die Musik fühlen wollen, nicht nur hören.

Union Chapel

Nicht jeder Abend muss laut sein. Die Union Chapel in Islington ist eine Kirche aus dem 19. Jahrhundert, die heute als Konzertort dient. Die Akustik ist atemberaubend - die Stimmen schweben durch die hohen Fenster, die Orgel klingt wie aus einem Traum. Hier spielen Künstler wie Nick Cave, Björk oder Laura Marling - oft nur mit Klavier oder Gitarre. Es ist still, fast zeremoniell. Die Stühle sind Holz, die Lichter sind gedimmt, und du wirst nie jemanden sehen, der während des Konzerts sein Handy rauszieht. Der Eintritt liegt zwischen 20 und 40 Pfund. Du solltest dich vorher setzen - die Plätze sind begrenzt. Wenn du nach einem Abend suchst, der dich berührt, nicht nur unterhält - dann komm hierher.

Stille akustische Aufführung in einer Kirche mit Lichtstrahlen durch Buntglasfenster.

Warwick Arms

Ein kleiner, unscheinbarer Pub in Camden, den nur die Einheimischen kennen. Der Warwick Arms hat keine große Bühne, keine Lichtshow, kein Werbeplakat. Aber an den Abenden, an denen Live-Musik läuft, ist er voll. Hier spielen lokale Singer-Songwriter, oft mit nur einer Gitarre und einem Mikrofon. Die Stimmung ist wie bei einem Abend bei Freunden - niemand zahlt Eintritt, du trinkst ein Bier und hörst zu. Die Musik ist nicht perfekt - aber sie ist echt. Manchmal spielt jemand, der noch nie aufgenommen wurde. Aber wenn er singt, hörst du auf, zu reden. Es ist der Ort, an dem Musik nicht als Produkt verkauft wird - sondern als Geschenk. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag, ab 19 Uhr. Keine Reservierung nötig. Einfach hingehen, einen Platz finden und lauschen.

Was du nicht tun solltest

Nicht jeder Ort, der „Live-Musik“ verspricht, ist es wert. Vermeide Orte wie „The London Music Bar“ oder „Club 360“ - sie sind oft überfüllt, haben schlechte Soundanlagen und spielen nur Cover-Songs von Coldplay und Ed Sheeran. Auch große Ketten wie O2 Academy Islington oder Indigo2 sind oft zu kommerziell. Sie verkaufen Erlebnisse, nicht Musik. Suche nach Orten, die noch keine Werbung in Social Media haben. Wenn du einen Künstler entdeckst, der noch nie auf Spotify war - dann bist du genau am richtigen Ort.

Tipps für einen perfekten Abend

  • Checke immer die Website des Clubs - viele veröffentlichen ihre Line-ups erst am Tag vorher.
  • Gehe früh hin, besonders in Camden oder Brixton - die besten Plätze sind schnell weg.
  • Trage bequeme Schuhe. Du wirst viel stehen und gehen.
  • Vermeide Freitag- und Samstagabende, wenn du mehr Ruhe willst. Mittwoch- und Donnerstagabende sind oft besser besucht, aber weniger überlaufen.
  • Wenn du mit Freunden kommst, teilt euch auf - manchmal spielen an einem Abend zwei Acts an verschiedenen Orten in der Nähe. Du kannst den ersten hören und dann zum nächsten gehen.

Was du sonst noch wissen solltest

London hat keine einheitliche Musikszene - sie ist ein Mosaik aus Dutzenden kleinen Szenen. In Peckham spielt man Afrobeat, in Dalston elektronische Musik, in Shoreditch Indie-Rock. Die U-Bahn ist dein bester Freund - sie bringt dich in 20 Minuten von Camden nach Brixton. Tickets kannst du über Ticketmaster, Eventbrite oder direkt beim Club kaufen. Vermeide Auktionsplattformen wie Viagogo - die Preise sind oft dreimal so hoch. Und wenn du nachts nach Hause gehst: Uber ist teuer, aber sicher. Die Nachtbusse fahren oft nur alle 30 Minuten - plan deine Rückfahrt also im Voraus.

Welcher Ort ist am besten für Anfänger in der Londoner Musikszene?

Für Anfänger ist das Jazz Café oder das Warwick Arms ideal. Beide Orte sind überschaubar, freundlich und haben keine hohen Eintrittspreise. Du kannst einfach hingehen, ein Getränk nehmen und die Musik genießen, ohne dich in einer großen Menge verloren zu fühlen. Hier lernst du, wie echte Live-Musik sich anfühlt - ohne Druck.

Kann ich in diesen Clubs mit Kindern hingehen?

Nein. Die meisten Musikclubs in London haben eine Altersbeschränkung von 18 oder 21 Jahren. Selbst wenn ein Konzert „familienfreundlich“ wirkt, ist der Eintritt für Minderjährige nicht erlaubt. Für Kinder gibt es spezielle Konzerte im Barbican Centre oder der Royal Albert Hall - aber nicht in den klassischen Clubs.

Wie viel kostet ein Bier in diesen Clubs?

Ein Bier kostet zwischen 6 und 9 Pfund, je nach Ort. In den größeren Hallen wie der Brixton Academy ist es teurer, in kleinen Pubs wie dem Warwick Arms eher 5 Pfund. Alkoholfreie Getränke sind oft genauso teuer - das ist in London Standard. Trinken ist nicht der Hauptgrund - die Musik ist es.

Gibt es kostenlose Konzerte in London?

Ja, aber sie sind selten und oft nur in kleinen Bars oder bei Festivals wie „Open House London“ oder „London Jazz Festival“. Einige Clubs wie die Union Chapel oder das Jazz Café bieten gelegentlich kostenlose „Open Mic“-Nächte - aber du musst dich vorher anmelden. Du kannst auch auf Eventbrite oder Facebook nach „free live music London“ suchen - oft findest du Konzerte in Bibliotheken oder Kirchen.

Was ist der beste Tag für Live-Musik in London?

Mittwoch und Donnerstag sind die besten Tage. Die Clubs sind gut besucht, aber nicht überfüllt. Die Künstler sind frisch, die Stimmung ist locker, und du findest oft bessere Plätze. Freitag und Samstag sind voll - aber auch teurer und stressiger. Wenn du echte Musik willst, nicht nur Party - dann wähle die Mitte der Woche.